Auf meinem bisherigen Lebensweg haben mich viele Menschen geprägt, besonders meine Familie. Meine Großväter waren Schlosser und Werkzeugmacher, die Großmütter waren im Handel beschäftigt. Mein Vater war Angestellter in der Datenverarbeitung, meine Mutter arbeitete im Büro und heute im Versandhandel. Seit ich 14 Jahre alt bin, habe ich in den Ferien gearbeitet – mehrfach im kommunalen Bauhof, später in Nachtschicht in einer Chemiefabrik und im Maschinenbau. Als erster in meiner Familie hatte ich die Chance, das Abitur zu machen und die Universität zu besuchen. Ich habe dort aber nicht vergessen, wo ich herkomme. Und ich habe verstanden, dass Bildung ein unschätzbares Gut ist. Deshalb möchte ich dazu beitragen, dass alle Kinder und Jugendlichen die Chance auf Bildung erhalten. Im Studium habe ich als Reporter für eine Tageszeitung gearbeitet und dabei viele größere und kleinere Kommunen kennengelernt. Ich kenne die Sorgen und Nöte der Dörfer und Städte, der Vereine und der Bürgerinnen und Bürger. Und ich kenne gute und weniger gute Antworten auf die vielfältigen Herausforderungen in der Kommunalpolitik.
Ein Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung hat es mir ermöglicht, eine Doktorarbeit zu schreiben. Meine Doktorarbeit habe ich aus ehrlichem Interesse an der Sache geschrieben – nicht aus Titel-Huberei, wie die zurückgetretenen Bundesminister, die abgeschrieben haben. Mich hat ein sehr ernstes Thema beschäftigt: Wie können Menschen und Völker nach Kriegen und Konflikten wieder in Frieden zusammenleben, wenn Völkermord und schlimmste Verbrechen den gegenseitigen Hass schüren? Kein einfaches Thema. Kein Thema, das Spaß macht – aber ein (lebens-)wichtiges Thema. Ich bin zutiefst dankbar dafür, dass ich eine so gute Ausbildung erhalten habe. Es ist mir persönlich wichtig, dass ich nun meinerseits der Gesellschaft so viel zurückgebe, wie ich kann.
Mit meiner Frau Katrin und unseren Kindern Ava (2) und Leander (10 Monate) wohne ich in Wörth – weit entfernt von den Großeltern in Berlin und bei Ulm. Es ist uns wichtig, dass unsere Kinder eine echte Beziehung zu den Großeltern entwickeln können. Deshalb besuchen wir unsere Familien regelmäßig oder haben sie bei uns zu Hause. Wichtig ist uns auch, dass Freundschaften nicht zu kurz kommen. Ich nehme mir die Zeit, einmal im Jahr mit guten Freunden aus der Grundschulzeit ein Wochenende zu verreisen. Es ist mir wichtig, dass meine Frau die Möglichkeit hat, ihren Beruf auszuüben. Gemeinsam gelingt es uns, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Das ist oft nicht leicht, und ich danke all den Freunden und Bekannten sehr herzlich, die uns dabei unterstützen – gerade auch in der besonders anstrengenden Zeit des Wahlkampfs. Dass ich die Möglichkeit hatte, mit beiden Kindern einige Monate in Elternzeit zu gehen, ist ein großes Geschenk für mich, das bleibende Eindrücke hinterlassen hat. Dennoch musste ich als Verwaltungsdirektor während der Elternzeit für wichtige dienstliche Aufgaben erreichbar bleiben. Das Spannungsfeld zwischen Familie, Beruf und Ehrenamt habe ich selbst erfahren. Mein höchster Respekt gilt den Müttern und Vätern, die ihr Bestes geben, um die hohen Anforderungen zu erfüllen.
Als Verwaltungsdirektor bin ich an der ehemaligen Universität Karlsruhe – dem heutigen KIT – in leitender Position tätig. Ich trage dort die Verantwortung für den erfolgreichen Berufseinstieg der Studierenden sowie für die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Zwei Aufgaben, die mir persönlich in meiner bisherigen Tätigkeit besonders am Herzen liegen, sind die Betreuung von 19 gemeinnützigen Stiftungen am KIT und die Unterstützung der Studierenden mit Stipendien.
Für Hobbies und Sport bleibt mir wenig Zeit. Wenn ich doch einmal etwas Luft habe, suche ich Entspannung im Apfelgarten meiner Großmutter. Besonders schön ist für mich das Gefühl bei der Ernte, wenn man den Lohn für die Arbeit des Jahres erfährt. Und der Geschmack von frisch vom Baum gepflückten Äpfeln – am liebsten, wenn sie noch etwas unreif sind!
Gerne genieße ich eine gute Tasse Kaffee auf der Bank an unserem Haus oder lese etwas Zeitung. Und ich würde mich gerne wieder mehr der künstlerischen Holzbearbeitung widmen – wobei unser selbst saniertes Fachwerkhaus mir eigentlich genügend Gelegenheit zum praktischen Arbeiten bietet. Für meine langjährige Aktivität im Denkmalschutz auf der Bundesfestung Ulm bleibt leider keine Zeit mehr, und auch mein Karatetraining musste ich aus beruflichen Gründen aufgeben. Dafür genieße ich es, wann immer möglich, anstelle der Mittagspause etwas Sport einzuschieben.
Ich freue mich, gemeinsam mit meiner Familie und Freunden auf Feste zu gehen (nicht nur im Wahlkampf!). Als leidenschaftlicher Griller habe ich immer einen Sack Kohle im Keller. Und ich liebe es, mit meinem Töchterchen barfuß im Hof zu laufen und mit ihr die piekenden Steinchen zu spüren. Oder das glucksende Babylachen meines Sohnes zu hören, wenn wir miteinander Quatsch machen. Mit meiner wunderbaren Frau die Kinder aufwachsen zu sehen, das ist mein privater Plan vom Glück. Ich schätze das Einfache, das Ehrliche, ohne Klimbim, ohne Schnickschnack. Im Privaten wie im Beruflichen.